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In memoriam: Prof. Dr. Martin Volk

Prof. Dr. Martin Volk

Wir trauern um Martin Volk

Mit schwerem Herzen nehmen wir Abschied von Prof. Dr. Martin Volk. Er verstarb am 15. September 2025 im Alter von 64 Jahren nach kurzer, plötzlicher Krankheit. Er war uns ein lieber Freund, Kollege und Dozent und hinterlässt eine grosse Lücke bei uns am Institut für Computerlinguistik, dem Institut für Informatik, der Universität Zürich und darüber hinaus. Wir trauern mit der Familie und den Angehörigen und sind dankbar für die Zeit, die wir mit ihm verbringen durften. Sein feiner Humor, sein echtes Interesse an Menschen und seine grosse Unterstützung für seine Mitarbeiter*innen und die Studierenden werden uns stets ein Vorbild bleiben.

Martin Volk studierte Informatik und Computerlinguistik an der EWH in Koblenz und künstliche Intelligenz an der University of Georgia, USA. Seinen PhD erlangte er 1994 an der Universität Koblenz und war danach bereits 1994–2001 als Postdoktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Zürich tätig. Nach Ernennung zum Professor in Computerlinguistik an der Universität Stockholm im Jahre 2003 kehrte er 2008 als ausserordentlicher Professor in Computerlinguistik an die Universität Zürich zurück, wo er seither tätig war.

Prof. Martin Volk widmete sich der multilingualen Sprachverarbeitung mit einem besonderen Fokus auf Maschinelle Übersetzung und den Einsatz von Sprachtechnologie in den Digital Humanities. Er leitete erfolgreich viele Projekte, wobei ihm insbesondere die multi-disziplinären Projekte sehr grosse Freude bereiteten. Von 2008 bis 2018 führte er das Projekt Text+Berg digital, in dem historischen Jahrbücher des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) ab 1864 digitalisiert wurden. Die Zusammenarbeit mit dem Alpen-Club und den verschiedenen Disziplinen wie Geographie, Linguistik, Literatur- und Kulturwissenschaft hat ihm viel Spass bereitet. In den letzten Jahren war er vor allem im Projekt Bullinger Digital engagiert, das den umfangreichen Briefwechsel von Heinrich Bullinger erschliesst und damit den Bogen zur Theologie, Editionswissenschaft und dem Staatsarchiv geschlagen hat.

Seine Forschung lieferte zudem wichtige Impulse für die Entwicklung praxisnaher Übersetzungssysteme – etwa durch das UZH-Spin-off TextShuttle (nun Supertext AG), das er mitbegründete.

Als langjähriger Leiter des Instituts für Computerlinguistik (2015–2024) und Studienprogrammdirektor (2015–2022) hat er sich unermüdlich für das Wohl der Mitarbeitenden und Studierenden eingesetzt, und mit seinem Enthusiasmus in der Lehre konnte er viele Jahrgänge von Studierenden für die Computerlinguistik begeistern.

Diejenigen unter Ihnen, die Martin persönlich kannten, wissen, wie sehr ihm besonders die Lehre und das Engagement für Studierende wichtig waren. Er organisierte Veranstaltungen ausserhalb des regulären Unterrichts, wie die Intro- und Studientage am Eseltritt oder die Intensivstudienwoche, betreute Abschlussarbeiten und schuf Möglichkeiten für studentische Mitarbeit an Forschungsprojekten, die ihm und ihnen gleichermassen am Herzen lagen.

Auch innerhalb der Universität war er sehr aktiv und massgeblich am Aufbau des Linguistik Zentrums Zürich und der Linguistic Research Infrastructure beteiligt und hat zahlreiche Netzwerkprojekte geprägt, wie die UFSPs Sprache und Raum und Digital Religion, sowie den NCCR Evolving Language. Seinen unermüdlichen Einsatz können wir ihm nicht genügend verdanken.

Die Universität Zürich, die Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeitenden und Studierenden werden den Verstorbenen in dankbarer Erinnerung behalten.

Die Trauerfeier mit anschliessendem Apéro findet am 14. November 2025 um 17 Uhr in der Aula (KOL-G-201) im Hauptgebäude der Universität Zürich statt.

Anfragen gerne anAlexandra Bünzli.